Facebook! Es ist das Karriereportal für Fotografen – die Möglichkeiten sind unbegrenzt und damit nur schwer klar zu sehen. Um frischgebackenen, professionellen Fotografen einen leichteren Einstieg zu ermöglichen, habe ich hier einen kleinen Leitfaden verfasst, mit dem alles lächerlich einfach wird.
- Spiegelreflexkamera möglichst günstig im Netz kaufen.
- Fanpage erstellen nach dem Muster „Erwin Schmidt PHOTOGRAPHY“ Es muss englisch sein, damit alle sehen, dass du international tätig bist und nicht nur irgendein Landei mit Kamera bist.
- Verlose ein Photoshooting um schnell an Fotos und Fans zu kommen. Auf diese einzigartige Weise zeigst du allen wie großzügig du bist und dass es dir nur um Qualität geht – außerdem bekommst du mit dieser Methode vor allem Fans, die die Qualität deiner Fotos schätzen!
- Auf jedes Foto muss der Name als Wasserzeichen – möglichst groß, damit niemand die kostbaren Bilder und dir damit womöglich noch Likes klaut!
- Kritiker der (vermeintlich) übertriebenen Bearbeitungen (HDR – Hoch Die Regler) und der Über- und Unterbelichtung sowie des Bildausschnittes freundlich auf den eigenen (hart im Automatikmodus erarbeiteten) Bildstil und das Wesen von Kunst hinweisen. Hierbei ist es sehr wichtig hartnäckig zu bleiben, man kann nicht erwarten, dass jeder die komplexen Aussagen und den persönlichen Stil deiner Fotos versteht. Understatement ist alles!
- Alle langweiligen Fotos lassen sich mit entsprechenden Bildeffekten (Testversion von Photoshop runterladen!) zu echten Hinguckern aufpeppen. Dazu eignet sich natürlich der HDR-Effekt sehr gut. Aber auch Schwarzweiß mit Kontrasteinstellung bis zum Anschlag führt direkt zum Ziel. Ein Unschärfe bzw. Tilt-Shift Effekt bewirkt ebenfalls wahre Wunder! Weichzeichner nicht vergessen! Das macht Portraits und auch sonstige Personenfotos erst zu dem, was du zeigen möchtest: Anspruchsvolle Kunst für das geschulte Auge!
- Halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf! Zeig‘ das Hauptmotiv, was im Hintergrund zu sehen ist, interessiert nicht. Also verschwende damit keine Zeit!
- Nutze die Gruppen! Es gibt auf Facebook viele Gruppen für Fotografen, dort kannst du einfach deine eigene Fanseite posten und die Leute über das wahre Wesen der Fotografie informieren. Dort sind leider sehr viele Leute angemeldet, die von Stil und Kunst nur wenig Ahnung haben und daher deine Bilder kritisieren oder ignorieren. Nutze die Gelegenheit und kläre sie auf! Wenn Du in den Gruppen einzelne Bilder zeigen möchtest, dann nur über die „Teilen“ Funktion – nicht direkt in die Gruppe hochladen – so sehen auch diese Leute direkt deine Fanseite und können ihre Likes direkt abgeben! Ich kann dir versichern, dass du mit dieser Taktik viel Resonanz bekommst!
- Knigge für Portraitshootings (insbesondere mit Frauen): Wenn sie sich von dir fotograferen lassen wollen, wollen sie eigentlich mit dir ins Bett! Nimm‘ die Gelegenheit wahr, mache zweideutige Bemerkungen, biete zum Trinken Bier, Schnäpse, Likör und Cocktails an – Als Gastgeber UND Fotograf darfst du dich nicht lumpen lassen! Irgendwie muss sich das TFP-Shooting ja für dich auszahlen! Erinnere dich nochmal daran, warum du überhaupt diese teure Kamera gekauft hast und ziehe es durch! Außerdem spricht sich das sofort überall herum -> Publicity
- Zeige Erfolge! Du hast deine Fanpage nicht umsonst – also nutze sie auch! Hier gilt: Die Masse macht’s – einfach ALLE Fotos des Shootings hochladen um deinen Fans zu ermöglichen sich einen fundierten Gesamteindruck deiner Arbeit und nicht zuletzt deiner Vision zu verschaffen. Der Ablauf des Shootings gehört zu den Bildern dazu – je detailierter, desto besser.
- Partys und Konzerte! Konzert- und Partyfotos sind der direkte Weg zum Ruhm. Man kommt dort ganz einfach hin, einfach am Eingang die tolle Kamera zeigen – da bietet es sich an das Kameramodell zu nennen und die Bezeichnung des Kitobjektives auswendig zu kennen. Den Veranstaltern und Türstehern ist es prinzipiell sehr wichtig zu wissen, womit fotografiert wird – sind doch die Kameras der Schlüssel zu guten Bildern. Und das wissen Veranstalter und Bands gleichermaßen.
Auch hier gilt: Die Masse macht’s, alles was du hast: Auf die Fanseite! Vermeintlich unvorteilhafte Fotos von Partygängern und Bands kannst du immernoch löschen, wenn sie sich beschweren. Einfach kleinbeigeben solltest du aber nicht! Sind schließlich deine Fotos! Dem Wunsch die löschen zu lassen, liegen meist psychische Störungen zugrunde – versuche das mit der Person einzugrenzen, du möchtest ja nur helfen!
Soviel dazu von mir! Wenn Du diesem Leitfaden folgst, ist dir Aufmerksamkeit sicher – du kommst auf jeden Fall ins Gespräch und es winken Ruhm und Anerkennung!